Kürzlich trafen sich die Mitglieder des Naturschutzvereins Ebnat-Kappel und Nesslau im Restaurant Schöntal in Ebnat-Kappel zur Hauptversammlung. Der Präsident Andreas Weber blickte auf ein erfolgreiches Vereinsjahr zurück. Alle Anlässe waren sehr gut besucht und etliche Projekte konnten abgeschlossen werden. In Ennetbühl und Nesslau wurden Amphibien-Weiher, die am Verlanden waren, ausgebaggert. In Krummenau, im Naturschutzgebiet Rübach, bessere Lebensbedingungen für die Frauenschuh Orchideen geschaffen. In Ebnat-Kappel sind bei der Neuüberbauung - vorher befand sich dort die Gillgarage - künstliche Nisthilfen für Mauersegler in das Mauerwerk integriert worden. Bei so vielen Erfolgsmeldungen begreift man einen zufriedenen Vorstand, obwohl zwei Rücktritte zu vermelden sind. Cornelia Helbling ist mit ihrem eignen Verein stark belastet. Sie erhielt zum Abschied einen «Buurechoschtchorb». Seit 9 Jahren ist Ruth Jenni im Vorstand tätig. Als versierte Ornithologin leitete sie Kurse und Exkursionen. Zudem verwöhnte sie bei Arbeitseinsätzen die Mitglieder mit sehr feinen Zwischenverpflegungen. Sie erhielt einen Buntspecht und wurde mit grossem Applaus zum Ehrenmitglied gewählt. Neu für den Vorstand hat sich Ruedi Schmid aus Nesslau zur Verfügung gestellt. Bis anhin war er als Revisor tätig. Dieses Amt hat Felix Hauser aus Ebnat-Kappel übernommen. Das neue Vereinsprogramm ist sehr umfangreich mit dem Schwerpunkt «Biodiversität in der Garten- und Umgebungsgestaltung». Passend zu diesem Thema folgte abschliessend ein spannender Vortrag von der Biologin Corina Schiess mit dem Titel «Schmetterlinge im Siedlungsgebiet, ein Spiegel unserer Kulturlandschaft».
Paul Egli
Samstag, 27. April 2019
Paul Egli
Samstag, 11. Mai 2019
Mitglieder und Gäste des Naturschutzvereins Ebnat-Kappel und Nesslau besuchten die Sukkulenten-Sammlung in Zürich. Nach dem Bahnhof Stadelhofen folgte ein gemütlicher Spaziergang durch den prächtigen Baumbestand der Parkanlage Arboretum. Trotz des trüben Wetters konnten ebenfalls einige interessante Wasservögel beobachtet werden. Bei der Sukkulenten-Sammlung Zürich angekommen wartete bereits Urs Eggli. Man merkte sofort, der Botaniker war in seinem Element und bereit für die Führung. Am Anfang vermittelte er Basiswissen. Sukkulenz «von lateinisch succus = Saft» bezeichnet Gewächse, die fähig sind in den Pflanzenorganen Wasser zu speichern. Dieses wird später während der Trockenzeit für das Wachstum verwendet. Die Pflanzen sind zudem mit einer dichten Haut gut gegen Wasserverlust geschützt. Bei den Sukkulenten bilden die Kakteen nur eine kleine Gruppe. Verschiedene Pflanzenfamilien, wie zum Beispiel fast alle Dickblattgewächse, bei uns die Hauswurz- oder die Mauerpfefferarten, sind sukkulent. Rund 25'000 Einzelpflanzen aus über 6500 Arten werden in den Gärten sehr attraktiv präsentiert und der Besuch hatte sich gelohnt, denn Urs Eggli vermittelte den Teilnehmenden hervorragend, wie sich die Sukkulenten über Jahrtausende zu raffinierten Überlebenskünstler entwickelt haben, um so den widrigsten Umwelteinflüssen die Stirn zu bieten. Im Zeichen des Klimawandels würde es sich lohnen, bei unserer Lebensweise, aber auch bei der Planung von verschiedenen Umweltprojekten, diesen Erfahrungsschatz einzubeziehen. Es wäre ein Gewinn für alle.
Paul Egli
Freitag, 24. Mai 2019
Unter diesem Titel lud der Naturschutzverein Ebnat-Kappel und Nesslau am Freitagabend, 24.5.2019, zur Besichtigung der naturnah gestalteten Umgebung der Firma Alder & Eisenhut ein. Zu entdecken und bestaunen gab es denn auch vieles für die etwa 25 Naturinteressierten, die Reto Zingg von der gleichnamigen Ökoberatung und sein Mitarbeiter, der Biologe Lukas Lischer, kenntnisreich durch das vielseitige Gelände führten. Der Anlass war der Artenvielfalt gewidmet und vermittelte auch, was in Gärten oder anderen unversiegelten Flächen diesbezüglich machbar ist.
Als 2016 die neue Lagerhalle erstellt wurde, wurde als Ausgleich für die überbauten Flächen mit der Schweizerischen Stiftung für Vogelschutz SSVG vereinbart, die verloren Lebensräume für Pflanzen und Tiere zu ersetzen. Seither gedeihen selten gewordene Arten auf den verschiedenartigen Böden.
In der Rabatte mit Flusssteinen wachsen trockenheitsliebende Pflanzen von Ackerhornkraut bis Ziest, während die Böschung zur Thur mit ihren Sträuchern und Bäumen Girlitz, Bergstelze und anderen Vögeln Unterschlupf bietet. Mauersegler zogen heuer zum 2. Mal in von Lehrlingen gebauten Nistkästen ein. Auf der Buntbrache nördlich des Thurwegs liessen sich bei genauerem Hinsehen viele verschiedene, meist noch nicht blühende Pflanzen entdecken. Als wortwörtlichen Höhepunkt führte Kurt Schneider (Alder & Eisenhut) zum Schluss zum begrünten Flachdach, wo derzeit v.a. der Wundklee blüht. Die erhofften Orchideen sind noch nicht eingezogen, aber Reto Zingg meinte zuversichtlich: „in der Natur muss man Geduld haben“.
Christa Wellauer
Samstag, 1. Juni 2019
Der Naturschutzverein fördert die Biodiversität im Siedlungsraum
Im Sinne von „zuerst vor der eigenen Haustüre kehren“, möchte der Naturschutzverein Ebnat-Kappel und Nesslau die Einwohner dazu motivieren, ihre Gärten, Terrassen und Balkone naturnäher zu bepflanzen und die Schuld am Insektensterben nicht nur der Landwirtschaft in die Schuhe zu schieben. Was „naturnah“ oder das oft zitierte Wort „Biodiversität“ (Mission B der SRG!) bedeutet, zeigte der Verein in der Liegenschaft der ehemaligen Tierärzte Barbara und Ruedi Eugster im Bühl, Nesslau. Ruedi Eugster, die Gärtner Bruno Rogger und Roland Tschofen, der Neophytenspezialist Hans Elmer und ich als Vereinspräsident führten die 30 interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum erst kürzlich sanierten Amphibienweiher, zur vermutlich wertvollsten Hecke von Nesslau, entlang einer vielfältigen Blumenwiese sowie zu einem alten Obstgarten. Liegengebliebene Asthaufen oder ein Steinhaufen, wo Eugsters Eidechsen beobachteten, gehörten ebenso zum Rundgang.
Immer wieder beobachtet man Grünflächen mit einem Rasen, auf dem ein Mähroboter herumfährt, obwohl diese Fläche kaum noch betreten wird. Gegen die Natur gearbeitet sind auch die Steingärten mit Schottersteinen und einigen exotischen Pflanzen. Dies sind zum Beispiel Flächen, auf dem eine artenreiche Magerwiese oder eine kleine Hecke gedeihen könnten. Nur schon der einheimische Weissdorn bietet mit seinen weissen Blüten unzähligen Insekten Nahrung, die wiederum vielen Vogelarten als Nahrung dient. Im Spätsommer helfen dann seine Früchte den beerenfressenden Vögeln zu überleben.
Wer sich für gute Ideen und Tipps interessiert, kann beim Naturschutzverein Infomaterial beziehen.
Andreas Weber