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Rückblick 2013


Viele freuten sich auf den ersten Anlass in diesem Jahr. Wir trafen uns am 9. Februar in Nesslau zu einer Fackelwanderung. Schön war, dass sich für den Winterhöck und die Fackelwanderung auch einige Gäste angemeldet hatten. Pünktlich um 18.00 Uhr starteten wir und wanderten nach Krummenau. Die Nacht war kalt, doch die wärmenden Flammen entschädigten uns mit ihrem Geflacker mehr als genug. Der Organisator, Andi Weber, hatte gut geplant. Just vor Krummenau erloschen die Flammen. Dies war jedoch nicht so schlimm, denn nun folgte in der Gaststube des Restaurants Sonne ein herrliches Fondue. Und ob es des Guten nicht schon zuviel gewesen war, amüsierten wir uns nach dem Essen mit dem Spiel Activity. Gross und Klein kamen dabei so richtig in Schuss. Weil es bei diesem Spiel nur Gewinner gab, offerierte der Verein allen Mitspielern ein Getränk.

Paul Egli



Am 17. Februar organisierte der Naturschutzverein Ebnat-Kappel und Nesslau-Krummenau eine Exkursion zu den Wintergästen auf dem Zürichsee. In Rapperswil führte Hanspeter Geisser, ein fachkundiger Ornithologe, eine Gruppe interessierter Vogelkundler und Vogelkundlerinnen dem Seeufer entlang.

Eher warm war es an diesem Morgen, als wir uns aufmachten, in Rapperswil die Wintergäste auf dem Zürichsee anzuschauen. Dies war uns angenehm und sicher auch den vielen Wasservögeln die sich am Rapperswiler Seeufer tummelten. Die Exkursion führte über den Holzsteg in Richtung Hurden. Schon bald machte uns Hanspeter Geisser auf einen Silberreiher aufmerksam der im nahen Schilf nach Nahrung suchte. Der elegante Vogel gehört zu den Schreitvögeln. Typisch sind sie langbeinig und suchen langsam schreitend das Wasser oder den Boden nach Essbarem ab. Es kann auch sein, dass sie lauernd auf eine Gelegenheit warten, Beute zu machen. Wie ein Blick ins Wasser bestätige, ist das Nahrungsangebot sehr gross. Pflanzliche, aber auch tierische Nahrung, wie zum Beispiel Muscheln, gibt es im Überfluss.

Überraschung am Seedamm
Damit haben wir wohl nicht gerechnet. Auf einem Baum nahe dem Seedamm sichteten wir einen Greifvogel. Sofort wurden die Fernrohre in Stellung gebracht. Danach brach eine Diskussion los, ob es sich um einen Sperber oder einen Habicht handeln könnte. Die Bestimmung war nicht so einfach, da er uns den Rücken zukehrte. Erst nach einiger Zeit, als er sich einwenig wendete, konnten wir sehen, dass die Augen rot waren und damit war klar, es ist ein Habicht, beim Sperber sind sie nämlich gelb.

Eiderenten im Rapperswiler Seebecken
Die Eiderenten sind grosse, auf dem Land eher schwerfällige Vögel. Sie sind ursprünglich im Norden Europas beheimatet und kamen früher nur im Winter zu uns. Wie uns Hanspeter Geisser erklärte sind sie ab etwa 1988 im Rapperswiler Seebecken geblieben und brüten jetzt auch bei uns. Dies wurde insbesondere durch das Nahrungsangebot, die Ausbreitung der Wandermuschel begünstigt. Sie sind sehr gute Schwimmer und Taucher und selbst mit starkem Wellengang kommen sie gut zurecht.

Viele Fragen
Während wir dem Blässhuhn mehrmals beim Tauchen zuschauten, tauchten auch bei uns immer wieder viele Fragen auf. Dies machte die ganze Vogelwanderung auch so spannend, weil Hanspeter Geisser wirklich ein unglaubliches Fachwissen über die ganze Vogelwelt präsentierte. Folglich profitierten wir davon, weil er das Gesehene auch immer sehr attraktiv erklären konnte. Wie zum Beispiel die wunderschönen Kolbenenten die auf dem Wasser schwammen. Er meinte, diese seien eigentlich Kuckucksenten. Die Weibchen legen nämlich gerne ihre Eier anderen Wasservögeln ins Nest. So kommt es dann eben vor, dass eine Eiderente in ihrer Jungschar auch Kolbenenten aufzieht. Es sei ein einzigartiges Bild, wenn das Eiderentenweibchen mit den kleinen Eider-und den adoptierten Kolbenenten spazieren schwimme. Abschliessend schweiften unsere Blicke noch einmal über das Wasser und wir konnten sehen, dass viele Wasservögel bereits das Prachtkleid tragen und das heisst die Paarung und somit auch der Frühling steht vor der Tür.

Nach dreistündiger Wanderung sind wir wieder in Rapperswil angekommen. Wir haben viel gesehen und gelernt und schlussendlich erhielt Hanspeter Geisser ein Präsent und einen herzlichen Applaus für die exzellente Führung.

Paul Egli




Der Naturschutzverein Ebnat-Kappel und Nesslau-Krummenau traf sich am 1. März zur jährlichen Hauptversammlung im Restaurant Schöntal in Ebnat-Kappel. Der Verein konnte wieder auf einerfolgreiches Jahr mit gut besuchten Veranstaltungen zurückblicken. Bei der Vogel-aber auch bei der Fledermausexkursion waren wir angenehm überrascht, dass trotz Kälte und Dauerregen die Anlässe ein so grosses Echo fanden.

Kurz vor der Hauptversammlung hat sich der Präsident,Andreas Hnatek, leider krankheitshalber abmelden müssen. Unser langjährigesVorstandsmitglied Andreas Weber übernahm diese präsidiale Aufgabe und führtegekonnt durch die HV. Schön war zu erfahren, dass die Mitgliederzahl fast konstant geblieben und der Rechnungsabschluss positiv ist. An der letzten HV ist Aktuar Christian Singer zurückgetreten. Damals fand man keinen Ersatz. In Paul Egli,Ebnat-Kappel, engagiertes Mitglied seit 2012, konnte ein zuverlässiger Nachfolger gefunden werden. Er wurde einstimmig als neuer Aktuar gewählt. Die Vizepräsidentin, Angéline Bedolla, hat um den Rücktritt aus dem Vorstandgebeten. Die gelernte Forstingenieurin ist vor allem in der Gesetzgebung und in der Botanik sehr bewandert. Andreas Weber überreichte ihr als Dankeschön für die Mitarbeit im Vorstand eine schöne Pflanze und dazu einige Reka-Checks. Sie wurde mit herzlichem Applaus verabschiedet.

Danach hat uns Angéline Bedolla charmantdas Jahresprogramm 2013 zu Gemüte geführt. Da gibt es doch wieder viel Neues zuentdecken. Zum Beispiel an der Vogelexkursion in Stein oder an der Frauenschuhwanderungins Ijental. Ein andermal suchen wir den Glögglifrosch, das Pro Natura Tier desJahres. Brennend interessant ist auch der Familienanlass. «Die Brennnessel, dasNaturwunder mit dem unvergesslichen Händedruck». Da wird nicht nur etwas überdie Botanik, die Anwendung im Garten, in der Pflanzenheilkunde oder in derKüche zu erfahren sein, nein wir kochen eine Brennnesselsuppe und grillieren dazu und... eine Märchenerzählerin wird uns Märchen aus der Tier- und Pflanzenwelt erzählen.

Nach dem ordentlichen Teil bereicherte uns der kantonale Wildhüter, Urs Büchler, mit einem Vortrag zum Thema «Der Luchs imToggenburg», indem er sehr interessante Aspekte dieser Wildkatze beleuchtete. Da gab es viel Spannendes zu hören über die verschieden Fellmuster, dieFortpflanzung, die Reviergrössen und vieles mehr. Schlussendlich knurrte nicht nur der Luchs,sondern auch unser Magen. Mit einem gemütlichen, kulinarischen Beisammensein beendeten wir die Hauptversammlung 2013. 

 Paul Egli






Geplant war ein Arbeitseinsatz des Naturschutzvereins Ebnat-Kappel und Nesslau-Krummenau im Naturreservat Rübach. Infolge des Wintereinbruchs am 20.April konnte dieser nicht durchgeführt werden.

Der Schneefall hatte aber auchdie Grasfrösche auf der Seeben überrascht und so begaben wir uns dorthin, um den aufgestellten Froschzaun vom Schnee zu befreien.Vor zirka 20 Jahren begann eine Gruppe Naturschützer auf der Seeben sich um die Frösche zu kümmern. Das Problem ist, dass die Grasfrösche während der Laichplatzwanderung die Schwägalpstrasseüberqueren müssen. Zeitig im Frühjahr muss deshalb der Schnee weggefräst und ein Froschzaun aufgestellt werden. Der Zaun leitet die Tiere an eine Stelle, wo sie die Strasse in einer Röhre unterqueren und direkt an den Laichplatz, den Seebenweiher gelangen können. Zum Glück war der grüne Froschzaun nicht vollständig vom Schnee überdeckt. Wir kamen mit der Arbeit zügig voran und konnten den Einsatz nach zirka 1 ½ Stunden beenden. Einige Frösche, die wir schon fast wieder in der Winterstarre vorfanden, trugen wir an einen geschützten Platz beim Seebenweiher.

Interessant war zu sehen, dass sich dieTiere im Zustand der Umklammerung «Amplexus» auf dem Weg zum Laichgewässer befanden.Dabei trägt das Weibchen mit dem prallgefüllten Laichbauch das Männchenhuckepack auf dem Rücken. Dies hat jedoch nichts mit Bequemlichkeit zu tun,vielmehr dient es der Vermeidung von Rivalitäten und zur Sicherung derFortpflanzung. Dieser hormongesteuerte Klammereffekt ist während der Paarungszeit bei den Männchen so stark ausgeprägt, dass es oftmals auch zu Fehlpaarungen zwischen unterschiedlichen Arten kommt. 

Paul Egli 



Am letzten Samstag trafen sich zu früher Stunde interessierte Naturliebhaber zu einer Vogelexkursion des Naturschutzvereins Ebnat-Kappel und Nesslau-Krummenau. Ruth Jenni führte die Hobbyornitologen auf dem Thurweg von Stein nach Nesslau.

Gleich zu Beginn, um 6.15 Uhr, erklärte Ruth Jenni, dass das Vogelkonzert bereits am Verklingen sei. Der Höhepunkt sei um ca. 5.20 Uhr gewesen. Davon liess sich aber das Amselmännchen nicht beeindrucken und begrüsste uns mit «Hier bin ich zu Hause!», aber auch mit «Ich bin noch zu haben!».Auf dem Weiterweg erspähten oder hörten wir die Kohlmeise, den Buchfink (unser häufigste Brutvogel), die heimgekehrte Bachstelze oder den Hausrotschwanz, dessen Nest wir in einem Stall entdeckten. Dieser Stallbewohner nahm sich offensichtlich den Spruch über dem Eingang zu Herzen: «Auf diese Erd gebaut, auf unsren Gott vertraut.»

Neben Hecken, Waldränder und einzelnenBaumgruppen ist auch die Thur ein Lebensraum für die Gefiederten. So sahen wir ein Stockentenpärchen, einen mit eingezogenem Hals davonfliegender Graureiher und die tauchende Wasseramsel. Dafür konnte das Rauschen der hochgehenden Thur auch das Lauschen der Vogelstimmen beeinträchtigen.Als Allesfresser kann sich unsere Rabenkrähe sehr gut den verschiedensten Lebensräumen anpassen. Zudem ist der Vogel hochintelligent. Man sagt ihm nach, dass er denselben Jäger wiedererkennt und auch sofort beobachten kann, ob derselbe eine Flinte dabei hat oder nicht.Obwohl der Star selber auch zu sehen war,gehörten andere Vögel zu den Staren des Morgens. Da war zum Beispiel der Kleiber, der untypisch auf der Spitze einer Tanne sass.

Ruth Jenni wusste zuden meisten Vögeln eine Besonderheit. So ist der Kleiber der einzige Vogel, derauf dem Baumstamm hinunter klettern kann. Natürlich hörten wir auch einer der kleinsten Vögel, den Zaunkönig, der aber einer der lautesten Gesänge aufweist. Der Zilp-zalp ruft seinen eigenen Namen und die Singdrossel scheint uns «Wo bisch du, wo bisch du?» zuzurufen. Dass wir für diese relativ kurze Strecke drei Stunden brauchten bewies, dass wir immer wieder von Neuem stehen bleiben mussten, Fernrohre aufstellten und durch die Feldstecher äugten.

Andreas Weber



Der diesjährige Bring & Holtag vomSamstag, 25. Mai, war nach einereinjährigen Pause auch dieses Mal gut besucht. Trotz der sehr kalten Witterungstöberten viele Besucherinnen und Besucher in den feilgebotenen Gegenständen. Das «Beizli» wurde wiederum im gewohnten Rahmen vom Naturschutzverein Ebnat-Kappel und Nesslau - Krummenau durchgeführt. Gekonnt bediente das Helferteam die Gäste, die sich an den warmen Getränken und den heissen Würsten aufwärmten. Trotz der kalten Temperaturen genossen viele da und dort einen Schwatz und auch die feinen Kuchen wurden bis auf die letzten Krummen aufgegessen. Danke allen Kuchenbäckerinnen und Kuchenbäcker und dem ganzen Helferteam.

Paul Egli



Trotz schlechter Wettervorhersage fand sich einansehnliches Grüppchen Blumenfreunde des Naturschutzvereins Ebnat-Kappel und Nesslau-Krummenau in Regenkleidung und schirmbewehrt am Bahnhof Nesslau ein, um unter der Führung von Angéline Bedolla die Frauenschuhpracht im Ijental zu bewundern.Schnell war klar, an eine Wanderung zu den «Frauenschüehli» war nicht zu denken. So boten René Güttinger und Markus Wortmann, zwei gute Kenner dieses «vergessenen Seitentals im Toggenburg» an, uns dessen Schönheiten am Tisch in der warmen Stube aufzuzeigen. 

Im Ijental sind verschiedene naturnahe Lebensräume anzutreffen, wie Rietwiesen, Trockenmauern,Wälder sowie das Bergsturzgebiet Blässlaui. Diese weisen eine grosse Artenvielfalt von Flora und Fauna auf. Der lückige Wald ist nicht nur derLebensraum des Frauenschuhs, sondern auch von Auer- und Haselhuhn. 18 Orchideenarten konnten im Tal nachgewiesen werden. Mit Staunen hören wir zudem von interessanten Beobachtungen von seltenen Schmetterlingen, Heuschrecken und Mäusen. Nach Beschreibung all dieser Schönheiten hielt die Gruppe nichts mehr zurück. Trotz Regen machten wir uns oberhalb Nesslau auf eigene Entdeckungen. Wir lernten Pflanzen kennen, die Nährstoff- oder Magerkeitszeiger sind, entdeckten prächtige Orchideen, stellten verschiedene Arten des Salomonssiegel fest. Als Abschluss lösten wir bei Kaffee ein Ratespiel. Fotos von Baumfrüchten waren Blättern von Bäumen zuzuordnen. Der Anlass war spannend bis zur letzten Minute. Herzlichen Dank unseren drei Referenten.     

Ruth Jenni                     



Der Naturschutzverein Ebnat-Kappel und Nesslau Krummenau organisierte einespannende Exkursion. Mit Andi Hnatek begab sich eine interessierte Gruppe auf eine Abendwanderung und suchte das Pro Natura Tier des Jahres, die Geburtshelferkröte,besser bekannt unter dem Namen «Glögglifrosch».

Beim Schulhaus Wier in Ebnat-Kappel begann unsere Wanderung Richtung Hüsliberg zum Steinbruch Gstaltlig. Bei schönstem Wetter sahen und hörten wir bereits auf dem Weg verschiedene Vogelarten. Zu unserer Freudebegleiteten uns auch noch die Töne eines Alphorns.Bei unserer Ankunft im Steinbruch war vom «Glögglifrosch» leider nichts zuhören, obwohl vor drei Tagen der Ruf noch da war. Zum Glück hatte ich damals eine Aufnahme angefertigt, welche nun dazu diente, den Naturfreunden den schönen Klang ertönen zu lassen. Die Rufe des Glögglifrosches hört man zwischen April und August. Die Männchen locken damit die Weibchen an. Zur Paarungbesteigt das Männchen das Weibchen und befruchtet die vom Weibchen gelegten Eier. Die Eier sind mit einem klebrigen Faden verbunden, der es dem Männchenermöglicht, die 20 - 70 Eier mit den Hinterbeinen aufzunehmen und sie sich umden Körper zu wickeln. Ein Männchen kann die Eierfäden von zwei, selten auch von drei Weibchen aufnehmen. Dann versteckt sich das Männchen je nachUmgebungstemperatur während 20 bis 50 Tagen. Wenn die Eier reif sind, sucht das Männchen die Wasserstelle auf und entlässt die Larven direkt ins Wasser. Danach beginnt das Männchen wieder zu rufen und der Zyklus beginnt von vorne.

Der Name Geburtshelferkröte ist abgeleitet von diesem Brutverhalten. Er ist der einzige Froschlurch in der Schweiz, der sich auf dem Land paart und die Eier nicht direkt ins Wasser legt. Seine Larven gehören zu den wenigen, die im Wasser überwintern können. Sie werden bis zu 9 cm lang, was für eine so kleine Kröteeine grosse Leistung ist. Als Lebensraum benötigt der Glögglifrosch Überschwemmungsgebiete oder Kiesgruben mit Tümpeln, besonnte Hänge und Böschungen mit geringer Vegetation.Zum Schutz gräbt er sich im Sand und Geröll Gänge. Er ist auch in höheren Lagenbis zu 1200 Metern zu finden. Leider wird der Lebensraum für diesen interessanten Froschlurch immer kleiner, weshalb er zu den gefährdetenTierarten zählt. Pro Natura hat ihn deshalb auch zum Tier des Jahres 2013 gewählt. Wir können ihm helfen, indem wir die wenigen noch vorkommenden Bestände schützen und ihm, wenn möglich, auch neue Lebensräume anbieten.

Andi Hnatek



Der Naturschutzverein Ebnat-Kappel und Nesslau-Krummenau organisierte am 8.September 2013 einen Anlass zum Thema: Die Brennnessel, das Naturwunder mit dem unvergesslichen Händedruck. 

Viele betrachten die Brennnessel als einlästiges Unkraut. Doch der bekannte Kräuterpfarrer Johannes Künzle meinte damals, dass die Brennnessel ein «ruche Cholderi» mit grimmigem Gebaren aber mit einem hilfreichen Herzen sei. Mehr als Grund genug um diese Pflanze näherzu betrachten. Mitten im Wald, auf der Passhöhe Scherb überraschten wir die Besucherinnen und Besucher mit Brennnesseltee und Apéro-Gebäck.

Danach führte Paul Egli die Gäste zu den sechs Informationsposten, welche dieThemen Botanik, Schmetterlingsraupen, Gesundheit, Textilien, Garten und Küche behandelten und erklärte das Wichtigste in Kurzform. Schon bei der ersten Tafelwurde klar, wie vielfältig diese Pflanzenfamilie der Nesselgewächse mit über 2'600 verschieden Arten ist. Selbst die uns bekannten Formen der kleinen und grossen Brennnessel zeigen enorme Unterschiede. Die Brennnesseln sind aber auch eine wichtige Nahrungspflanze für Schmetterlingsraupen. Verschiedene Schmetterlinge wie zum Beispiel der «kleine Fuchs» sind auf diese Pflanze angewiesen. Das Thema Textilien interessierte ganz besonders. Paul Egli hatte einen festen, gewobenen Stoff und einen sehr fein gestrickten Schal dabei, beide aus 100 % Brennnesselfasern hergestellt. Es ist kaum zu glauben, dass aus diesen stachligen und brennenden Pflanzen ein so schöner Stoff hergestellt werden kann. Fast unvorstellbar war auch, dass die Kinder so interessiert und aufmerksam waren. Wussten sie vielleicht schon, dass bei den Gästen eine Märchenerzählerin mit dabei war? Richtig, nach dem Rundgang beglückte uns im Märchenzelt  Thérèse Elisabeth Kneubühler mit Geschichten aus der Pflanzen- und Tierwelt. Da lauschten wir gespannt, warum die Schlüsselblume die Zauberkraft verloren hat oder hörten von der Maus, die heiraten wollte.

Zum Schluss verwöhnten wir uns noch mit feinen Brennnessel-Spezialitäten und den mitgebrachten Grilladen. Schön, es war bis zur letzten Minute ein gelungener und informativer Anlass und selbst der Regen hat gewartet bis zum Schluss.





Mitglieder des NaturschutzvereinsEbnat-Kappel und Nesslau-Krummenau haben im Bahnhofpärkli Ebnat-Kappel die Weidenskulpturen in Form gebracht.

Eigentlich begannen wir bereits im Frühjahr mit den Arbeiten. Vorallem das Einhorn hatte im letzten Winter arg gelitten. Das ganze Kopfteil warunter der Schneelast zusammengebrochen und musste ersetzt werden. Mit vier bis fünf Meter langen Weidenruten formten wir das Kopfteil neu. Sie sind zum Glück sehr gut angewachsen und so konnten wir bereits den ersten Schnitt vornehmen. 

Vögel im «Kirchturm» 
Flinke Hände brachten ebenfalls die Kapelle wieder in Form. Die Skulpturen müssen jeden Herbst gepflegt werden. Die neugewachsenen  Zweige werden dabei entweder mit Hanfschnüren gebunden oder in die Form geschnitten. Freude hatten wir, als wir wieder ein neues Vogelnest im Kirchturm entdeckten. Seit Jahren nistet dort ein Vogelpaar und zieht inmitten des Zentrums von Ebnat-Kappel ihre Brut auf.  Wir kamen flott voran und so konnten wir während derZwischenverpflegung schon nahezu das vollendete Werk betrachten. Um 13.00 Uhr beendeten wir zufrieden den Herbsteinsatz. Die Gemeinde Ebnat-Kappel stellt jeweils für die Pflegearbeit Anhänger und Leiter zur Verfügung und entsorgt dasAstmaterial. 

Das Wesen der Weide 
Die Weiden (althochdeutsch «wîda»: ‚die Biegsame‘) sind Laubgehölze von der Familie der Weidengewächse (Salicaceae). Es gibt rund 450 verschiedene Arten von der Zwergstrauch-, Strauch- bis zur Baumform. Weiden bilden kräftige und starkverzweigte Wurzeln die sich bis zu zwei Meter in der  Erde verankern. Sie werden deshalb gerne für Hangbefestigungen oder für die Stabilisierung der Bachufer gepflanzt. Die Weide ist sehr ausschlagfreudig. Es genügt meistens, wenn man im Frühling für die Bewurzelung einen Ast in den feuchten Boden steckt. Die Weidenbauten im «Bahnhofpärkli Ebnat-Kappel», wurden vom Naturschutzverein Ebnat-Kappel und Nesslau-Krummenau im März 2004 anlässlichdes Jubiläums «40 Jahre Ebnat-Kappel» gepflanzt. Die Skulpturen stellen die Wappenbilder der Gemeinde Ebnat-Kappel, Einhorn (Ebnat) und Kapelle (Kappel) dar.


Paul Egli